Letze Woche verabschiedete die ICANN das Bewerbungsverfahren für neue Top Level Domains. Bereits im Juni 2008 gab die ICANN die Einführung neuer Adresszonen im Internet frei. Nun können sich Unternehmen und Organisationen im Zeitraum zwischen dem 12.01.2012 und dem 12.04.2012 um die Zuteilung einer neuen TLD bewerben. Die Bewerbungskriterien sind jedoch enorm hoch gesteckt.
Bei den neuen Adresszonen handelt es sich um TLDs, wie z.B. .com, .biz und .cat. Nun können so gut wie alle Begriffe für TLDs ausgewählt werden. Dennoch sind die Anforderungen, um eine TLD zu registrieren enorm hoch. Die Gebühr, die bei Einreichung der Bewerbung fällig wird, beträgt $185.000. Darüberhinaus werden alle Bewerber, die eine neue TLD einreichen wollen genauestens geprüft. Auch Markenschutz soll bei der Überprüfung nicht zu kurz kommen. So hat die ICANN hier sehr strikte Regeln auferlegt, um Markenverletzungen zu vermeiden.
Denkbar sind Domains, wie z.b. .music, .eco,. .green, etc.. Die ICANN will die bis zum 12.04.2012 eingegangenen Bewerbungen dann bis Ende des Jahres prüfen und evaluieren. Ab Ende 2012 sollen die neuen Domains dann in die Rootzone eingetragen werden.
Nach dem nun beschlossenen Verfahren können sich vom 12. Januar 2012 b
Diese Entscheidung der ICANN stieß in politischen Kreisen auf starken Gegenwind. Sowohl die amerikanischen Politiker, wie auch Vertreter der EU empfanden die Freigabe neuer TLDs für verfrüht. Nach Ansicht der zuständigen Landesvertreter besteht im besagten Unterfangen noch Nachbesserungsbedarf. Vor allem in den Punkten Markenrecht sowie Zusammenarbeit bei der Registry- und Registrartärigkeit sollte noch einiges überdacht werden.
Die Verantwortlichen Direktoren der ICANN entgegneten, dass Markenrechte im Rahmen des Bewerbungsverfahrens hinreichend berücksichtigt werden. Zudem hoben sie hervor, dass die Öffnung des Namensraums für neue TLDs den internationalen Wettbewerb und die Innovationen im Bereich des WWW stärken würde.
Für Bewerber aus finanziell benachteiligten Regionen, soll ein Pott eingerichtet werden, aus dem die ICANN helfen will, die $185.000, die für eine Bewerbung erforderlich sind, aufzubringen. Der Pott soll ca. $2 Mio. betragen. Derzeit wird ein Gebührenerlass von 76 Prozent diskutiert.Links:Bericht auf heise.de
Wichtig für den IT-Unternehmer:
Der Beschluss der ICANN, den Internetraum für neue TLDs zu öffnen wird für eine Vielzahl größerer Unternehmen mit Sicherheit einiges an wirtschaftlich interessanten Möglichkeiten bringen. Auf der anderen Seite werden sich diverse marken- und namensrechtliche Probleme auftun. Hier muss abgewartet werden, wie das Bewerbungsverfahren der ICANN mit solchen Rechtsfragen umgehen wird.
Die genauen Regeln des Verfahrens erklärt die ICANN in dem gTLD Applicant Guidebook. Hinsichtlich der rechtlichen Fallstricke bleibt hier abzuwarten. Unternehmen, die die Bewerbungsgebühr aufbringen wollen, um eine neue TLD anzumelden, sollten vorab unbedingt mit einem IT-Recht Experten in Kontakt treten, um sowohl die Risiken des Bewerbungsverfahrens, wie auch den Inhalt des Verfahrens an sich besser überblicken zu können.
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